Zeitsprung  


Zeitsprung und ich


Okay, ist zwar 30 Jahre her,  aber ich schreibe euch mal auf was ich noch weiß.

Ich hatte gerade meine Lehre als Werkzeugmechaniker begonnen als ich von einer geilen Band mit genauso genialen Riffs träumte.

Ich konnte gerade mal 3 Akkorde spielen und alle die ich in dieser Zeit kennenlernte coverten. Ich musste feststellen, das mein Geklampfe dafür noch nicht gut genug war und wenn überhaupt ich nur mit meinem eigenem Scheiß weiter komme.

Nachdem ich mit einigen Musikern gespielt habe und es nie gepasst hat, war ich kurz vor dem Abschweifen.

Ich bin sehr eigen, lasse mich nicht gerne belehren und ziemlich stur.

Einen Deckel zu meinen Topf zu finden war fast unmöglich.

Ich hatte aber auch keinen Bock nur am Lagerfeuer zu klampfen.

Damals hat jeder etwas von Gun´s en Roses gespielt, ansonsten wurde man als Flasche betitelt.

War nicht mein Ding.

Ich wollte es hart und auf Deutsch.

In meiner Lehre lernte ich dann einen Drummer und einen Bassisten kennen, die endlich auf meiner Wellenlänge war. Der Drummer kannte noch einen Keyboarder, hey und upps wir kannten ihn auch.

Eine grandiose Zeit begann. Wir schrieben Lieder und hatten jede Menge Spaß. Wir bauten uns einen eigenen Proberaum in einem ehemaligen Kuhstall und probten 2x die Woche. Ich lebte nur noch für die Proben und die Musik und fieberte immer unserem Treffen entgegen.

Wir waren tatsächlich Newcomer und organisierten Auftritte.

Wir waren echt gut und hatten etliche interessante und für uns legendäre Gigs.

Deutschrock wurde ein ein Musikgenre und Zeitsprung hätte bestimmt sein Platz dort gefunden..

Ca. 10 Jahre ging es gut und dann kam der Cut.

Zu der Zeit für mich ein Schock, ein Fall ins Bodenlose.

Heute nehme ich es keinem mehr übel.

Ich bedanke mich bei allen, bei meinen ehemaligen Freunden, die mir durch ihre Genialität geholfen haben mehr als 3 Akkorde spielen zu können.

Ich werde niemals die geile Zeit im Jump in Walldorf vergessen und denke auch heute noch oft an den Jugendleiter, der einmal zu uns sagte: "Entweder werdet ihr sehr erfolgreich, oder ihr trennt euch!!!"

Leider war es die Trennung.

Es hatte sich einiges verändert, ich... vielleicht sie, ich hatte es nicht bemerkt. Oft habe ich mir Gedanken gemacht ob es fehlender Erfolg, das Auseinanderleben oder unser Erwachsenwerden war. Ich wurde z.B. Papa und musste so manche Abstriche machen.

Ich wollte die Musik nicht aufgeben und habe es in so mancher anderen Bands versucht, aber es war einfach nicht mehr das Selbe, der Deckel hat nicht auf meinen Topf gepasst.

Das Ende vom Lied war, dass ich meine Gitarre an die Wand gehängt habe und 15 Jahre lang sie nicht mehr angefasst habe.

Meine Familie war es, die mich wieder zur Musik brachte. In unserem neuen Haus haben sie mir zu meinem Geburtstag einen vollausgestatteten Proberaum geschenkt. Ich hatte einen neuen Computer mit dem neusten MusikMaker und los ging es.

Mein erster Gedanke war, mit was beginne ich jetzt?

Da ich aber schon immer von den Texten und den Liedern überzeugt war, war mir sofort klar, ich möchte als Erstes alles in einem TRIBUT an Zeitsprung neu einspielen und wieder veröffentlichen.

Heute bin ich endlich wieder so weit die alten Geschichten ruhen zu lassen und die Musik neu für mich zu entfachen.